Station 07a - Ainwald Wasser und Menschen formen das Gesicht des Waldes

Wälder nach der Eiszeit

Über die Jahrtausende hinweg änderte auch der Wald, durch Feuchtigkeit und Wärme bedingt, sein Aussehen. Wälder gibt es bei uns seit dem Ende der Eiszeit. Vor 8.500 Jahren wurden die meisten unserer heutigen Baumarten heimisch, die für das Altmültal charakteristisch sind. Die Buche gesellte sich erst vor 4.500 Jahren dazu.

Gemeinsame Nutzung

Der Ainwald oder Gmainwald gehört zu einem großen, zusammenhängenden Waldgebiet, das von Painten bis nach Kapfelberg reicht. Der Name deutet auf eine Allmende, auf gemeinschaftliche Nutzungsrechte hin.

Wildreichtum

Lange Zeit war der Ainwald für seinen Wildreichtum berühmt. Hier gab es im 15. und 16. Jahrhundert große herzogliche Hirschjagden, im 19. Jahrhundert sogar noch Wölfe und Luchse. Heute treffen wir auf Rot- und Schwarzwild.

Raubbau

Der Gmainwald litt ständig unter zu hohem Holzeinschlag und an Überweidung. Kühe und Schweine schadeten durch Tritt und Verbiss den nachwachsenden Bäumen, denn die Kelheimer trieben wegen der häufigen Überschwemmungen der Talwiesen die Tiere gern auf die Waldweide. Geißen fraßen vor allem die Berghänge kahl. Im Herbst holte man noch Laub und Streu für den Stall, da das Stroh verfüttert wurde, und entzog dem Boden damit wertvollen Dünger. Pöchler (* ßgewinnen Pech) schwächten durch ihre Harzgewinnung die Nadelbäume, Schopper (* bauen Schiffe) und besonders Köhler verbrauchten viele Ster Holz.

Privatisierung

Die kurfürstliche Regierung teilte wegen des nicht zu kontrollierenden Raubbaus 1795 den Gmainwald in Privat-, Staats- Stadtwald Kelheim auf. Ab 1803 wurden die Branden 112 Schuh links und rechts der Straße nach Painten zur Besiedlung freigegeben, um genügend Waldarbeiter vor Ort zu haben.